Projektaufbau
und -ablauf
Der Einstieg
in die Imkerei wird vor allem durch zwei Hürden erschwert: die
Kosten und das erforderliche Knowhow.
Finanzierung
Rund 3.000
Euro kostet die Erstausstattung einer 5-Völker-Imkerei. Wir senken
diese Kosten, indem wir alle Geräte, die zu zeitweilig gebraucht
werden, gemeinsam nutzen.
Von einem Bienenvolk kann man in einem Jahr in unserer Region leicht
50 kg Honig ernten. Damit haben wir einen "return on investment",
mit dem die vorgeschossenen Kosten schnell wieder eingespielt sind.
Nur wenig ständig gebrauchte Werkzeuge müssen die beteiligten
Imker/innen selbst anschaffen.
Schulung
Imkern
will wie jedes Handwerk gelernt sein. Wir bereiten unsere Teilnehmer
gründlich auf die Praxis vor. Weil wir eine einheitliche Betriebsweise
nutzen, ist die Ausbildung praxisnäher als in vielen anderen Imkerkursen.
Wir schulen
unsere Imkereieinsteiger laufend weiter. So werden die theoretischen
und praktischen Kenntnisse über die ersten Bienenjahre hinweg vertieft.
Coaching
Imkern
lernt man nicht in ein paar Kursen. Etwa drei Jahre dauert es, bis man
sicher und erfolgreich imkert. In dieser Zeit verhindert wir - für
die Bienen oft tödliche - Fehler, indem wir unseren Neulingen laufend
über die Schulter schauen.
Zum Coaching
gehört auch, dass wir Teilnehmern, die zeitlich oder fachlich überfordert
sind, beim Wiederausstieg helfen. Schließlich liegt uns gerade
das Wohl der Bienen am Herzen.
Weil alle
beteiligten Imkereien mit der gleichen Betriebsweise arbeiten, können
die Bienen problemlos anderswo untergebracht werden. Das gilt auch für
die Ausrüstung: Wer wieder aussteigt, bleibt nicht auf Kosten sitzen
Technische
Unterstützung
Wir stellen
unseren Imker/innen alle nur zeitweilig benötigten Geräte
bereit, vor allem Honigschleudern, Rühr- und Abfüllgefäße.
Biozertifizierung
Für
kleine Imkereien ist die Biozertifizierung meist zu teuer, weil ein
Festbetrag pro Betrieb anfällt. In der Anlaufphase erhalten die
Neuimker/innen die Völker nur leihweise. Die Biozertizierung findet
zentral statt. Nachdem die beteiligten Imkereien eine rentable Größe
erreicht haben, können sie sich einzeln zertifizieren lassen.
Zucht-
und Vemehrungsbetrieb
So viele
Imkereien mit Bienenvölkern, Königinnen und Mittelwänden
zu versorgen, erfordert einen professionellen Zucht- und Vermehrungsbetrieb.
Weil wir viele Beteiligte haben, können wir das dezentral anlegen
- ohne für die Bienen den Stress eines Massenbetriebes zu haben.
Zentraleinkauf
Geringe
Abnahmemengen führen bei kleinen Imkereien zu hohen Preisen. Mit
unserem Zentraleinkauf können wir diese Kosten auf ein Niveau senken,
wie es sonst nur in Großimkereien möglich ist. Vor allem
der Einkauf von Biozucker für die Winterfütterung ist ein
wichtiger Kostenfaktor.
Vermarktung
Die Vermarktung
ihres Honigs stellt Imker auf dem Land vor besondere Herausforderungen.
Wegen des fehlenden Zugangs zu städtischen Absatzmärkten verkaufen
sie den Honig nicht selten weit unter einem angemessenen Preis.
Eine zentrale
Vermarktungseinrichtung erlaubt angemessene Preise für ein hochwertiges
Bioprodukt und verhindert einen -in ländlichen Gebieten leider
häufigen - Unterbietungswettbewerb.
Weil wir
den Großhandel umgehen, direkt vermarkten und nur Einzelhändler
einbinden, können wir faire Preise für die Imker/innen erzielen.
Trotzdem ist der Honig nicht teurer als es für ein Premiumprodukt
dieser Qualität angemessen ist.
Qualitätssicherung
Die Biozertifizierung
stellt ökologische Produktionstandards sicher. Die Honigverarbeitung
wird dagegen nur punktuell von den Gesundheitsbehörden überprüft.
Wir sichern als Erzeugergemeinschaft höchste Qualitäts- und
Hygienestandards, wie sie in kleinen Imkereien oft nicht möglich
sind. Der Honig wird schonend gerührt, direkt abgefüllt und
an keiner Stelle des Verarbeitungsprozesses erwärmt.